Website Relaunch, was ist zu beachten?
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Mehr InformationenIn dieser Episode erzähle ich dir, warum du dein Relaunch Projekt nicht einfach an einen Web-Designer abgeben solltest, mit den Worten: „Ich möchte eine neue Website. Bitte entwirf etwas.“
Optimalerweise kannst du schon auf umfangreiche Erfahrung mit deiner bestehenden Website zurückblicken. Du weißt, was Deine Kunden brauchen und welche Elemente und Inhalte der Seite gut funktioniert haben und welche nicht. Nutze diese Erfahrungen für deine neue Website.
Im Folgenden findest du eine Schritt-für-Schritt- Anleitung für einen gut vorbereiteten Website Relaunch. Doch vorher möchte ich kurz darauf eingehen, was ein Website Relaunch bedeutet.
Was bedeutet Website Relaunch?
Bei einem Relaunch wird die aktuelle Website umfänglich überarbeitet. Es geht dabei nicht nur darum, die bestehende Website moderner zu designen. Den Relaunch der Website solltest du immer auch dazu nutzen, den Status Quo zu optimieren. Dazu gehören Optimierungen in technischer Hinsicht, bei der Nutzerfreundlichkeit und natürlich auch der Inhalt der Website.
Ein Website Relaunch geht auch immer mit dem Risiko des Sichtbarkeitsverlustes einher. Umso wichtiger sind die Vorbereitung und Planung dieses Projektes. Was du vor einem Website Relaunch tun solltest und wie du typische Stolpersteine vermeidest, erfährst du nun.
Was spricht für einen Relaunch?
Muss es gleich ein kompletter Website Relaunch sein? Nicht zwingend. Wenn deine Website in Punkto Technik, Sicherheit und Design auf dem aktuellen Stand ist, dann solltest du prüfen, ob bereits eine Optimierung der bestehenden Struktur und Inhalte weiterhelfen.
Gute Gründe, sich dennoch für einen Website Relaunch zu entscheiden sind:
- Technisch überholt – Zu den absoluten Basics gehört, dass deine Website technisch einwandfrei funktioniert, erreichbar ist und die Ladezeit optimiert ist.
- Website ist nicht für mobile Zugriffe optimiert – Auch dieser Punkt gehört inzwischen zu den Basics. Deine Website sollte mobil einfach zu laden, zu lesen und zu bedienen sein.
- Wechsel des CMS – du stößt mit dem bestehenden Content Management System an seine Grenzen. Hier kann sich ein Wechsel und gleichzeitige Optimierung der Website sehr positiv auf den langfristigen Erfolg und auch den Pflegeaufwand für die Website auswirken.
- Informationen sind veraltet, Unternehmensziele oder Produkte haben sich verändert – Haben sich deine Zielgruppe oder Angebote verändert, dann könnte das gleichzeitig ein guter Zeitpunkt für einen Relaunch sein. Hier lohnt es sich wirklich noch einmal genauer hinzusehen und zu fragen, ob die Zielgruppe angesprochen wird, Besucher gut durch die Website geführt werden und das Design noch zeitgemäß und passend ist.
Website Konzeption und Relaunch – Was ist zu tun?
Klar, du willst deine Website erneuern? Super Idee! Aber stopp, ruf nicht gleich den Webdesigner an. Bevor es losgeht, mach dir einen Plan. Frag dich selbst:
– Was willst du mit der Website erreichen?
– Was sollen die Besucher machen können?
– Wen möchtest du erreichen?
– Wie viel willst du selbst machen, zum Beispiel Texte schreiben?
Jetzt hast du zwei Optionen: Machst du alles selbst oder holst du dir Profis dazu?
Website Konzept selbst erstellen oder von SEO Experten erstellen lassen?
Mein Tipp: Hol dir Fachleute, damit der Relaunch auch wirklich klappt. Viele Webdesigner bieten auch SEO an, aber das Niveau kann variieren.
Ein SEO-Profi denkt an die Zielgruppe, Suchanfragen und die Konkurrenz. Diese Infos helfen, die Website so zu gestalten, dass sie leicht gefunden wird und die Nutzer sich wohlfühlen. Zudem kannst du sehr von den SEO-Erfahrungen profitieren, denn mit standardisierten SEO-Konzepten ist es heute nicht mehr getan.
Meine Erfahrung ist es auch, dass viele Webdesigner und Programmierer froh darüber sind, wenn auch ein SEO-Experte im Projektteam ist. Insbesondere die Informationsstruktur und wichtige Elemente der Nutzerführung können SEO-Experten gut aus all den oben genannten Informationen herleiten. Das beseitigt Unsicherheiten und schafft eine sauber und gut strukturierte Website, auf der die Nutzer sich verstanden fühlen. Die Webdesigner und Programmierer können sich daran orientieren und sich voll und ganz auf ihr Handwerk (Design/Technik) konzentrieren. So können sie sich aufs Design und die Technik konzentrieren.
SEO von Anfang an!
Viele denken erst nach dem Start an SEO. Aber das ist oft komplizierter und führt zu mehr Arbeit. SEO sollte nicht als nachträglicher Gedanke behandelt werden; es ist ein integraler Bestandteil des gesamten Relaunch-Prozesses. Wenn du sicherstellen möchtest, dass deine neue Website nicht nur schick aussieht, sondern auch gut performt und gefunden wird, dann ist eine durchdachte SEO-Strategie unverzichtbar.
Jetzt, wo die Bedeutung von SEO im Kontext eines Website-Relaunches klar ist, lassen wir den Worten Taten folgen. Der folgende Projektplan gibt dir einen strukturierten Fahrplan an die Hand, mit dem du deinen Relaunch von A bis Z planen kannst.
Relaunch Website – Projektplan
Vorbereitungsphase
Ist-Analyse und Zieldefinition
– Analyse der bestehenden Website
– Definition der Ziele des Relaunches (z.B. bessere User Experience, SEO-Optimierung)
Analyse deiner Website.
Verschaffe dir einen Überblick über deine Website: Welche Inhalte sind mit welchen Medienformaten (Texte, Fotos, Videos) online und was hat sich verändert? Die nachfolgende Auflistung gibt dir ein paar Impulse dazu:
- Was möchtest du behalten, was soll neu hinzukommen?
- Passen alle Inhalte noch zur definierten Zielgruppe? Zielkunde und Zielsetzung prüfen und ggf. aktualisieren.
- Welche Inhalte sind noch aktuell?
- Gibt es Fehlermeldungen auf der bestehenden Website? (Technik, Ladezeiten, Bilder SEO)
- Wo stehen die Mitbewerber?
Behalte hier immer die Sicht deiner Kunden und ihre Suchintentionen im Kopf.
Tool Tipp – Screaming Frog SEO Spider
Sehr schnell und gut strukturiert lässt sich das mit dem Tool Screaming Frog SEO Spider erledigen. Hier kannst du die Website scannen und alle Seiten als Excel Tabelle herunterladen. Diese Tabelle kannst du anschließend weiter bearbeiten und du behältst den Überblick. Die Excel Tabelle aus dem Screaming Frog SEO Spider (oder alternativ die XML Sitemap der bestehenden Seite) wird auch enorm wichtig, wenn 301-Weiterleitungen von deiner alten auf die neue Website eingerichtet werden müssen.
Markt- und Wettbewerbsanalyse
– Identifikation von Mitbewerbern und Best Practices
Bei der Markt- und Wettbewerbsanalyse schaust du, wo die Konkurrenz steht und lässt dich von guten Ideen inspirieren, um deine eigene Website noch besser zu machen.
Erstellung eines Anforderungskatalogs
– Auflistung aller Features, Funktionen und Spezifikationen, die die neue Website haben soll. Dies dient als Basis für die Angebotsanfragen bei Webdesignern und Programmierern.
Bestandteile des Anforderungskatalog könnten sein:
- Ziel der Website: Verkauf, Image etc.
- notwendige Funktionen und Elemente
- Kurzvorstellung: Unternehmen, Produkt/Dienstleistung, Zielgruppe(n)
- Bestand der Inhalte (Content), welche in die Website integriert werden müssen
- Website Beispiele, welche dir gut gefallen / schlechte Beispiele – „So gar nicht!“
- sonstige Wünsche und Anforderungen, für die vielleicht noch grafische oder technische Lösungen innerhalb der Website gefunden werden müssen
Dieser Punkt soll dir dabei helfen, genau zu wissen, was du von den Dienstleistern erwartest und was diese für dich umsetzen sollen.
Ansprechpartner und Kommunikationsplan
– Wer ist involviert (Webdesign, Programmierung, Textarbeiten) und wie wird kommuniziert?
Planungsphase
Projektstruktur und -zeitplan erstellen
– Aufgaben, Meilensteine und Verantwortlichkeiten definieren
Technologie und Tools auswählen
– CMS, Hosting, Tracking-Tools etc.
In diesem Schritt entscheidest du, welche Technologien und Werkzeuge du für deine Website nutzen möchtest, wie zum Beispiel das System zur Verwaltung der Inhalte (CMS), wo die Website gespeichert wird (Hosting) und welche Analyse Tools (z.B. Google Search Console, Google Analytics, Matomo, Piwik Pro, etracker o.ä.) du einsetzen möchtest.
Content Audit und Konzeption der Informationsstruktur
– Prüfen der bestehenden Unterseiten und Inhalte
– Strukturierung nach Zielen, Zielgruppen und Inhalten
Hinweis: Diese Arbeit kann sowohl in der Vorbereitungs- als auch in der Umsetzungsphase erfolgen und sollte eng mit dem Webdesign abgestimmt sein.
Das Content Audit, bei dem du prüfst, welche deiner Unterseiten und Beiträge gut laufen, ist ein Schlüsselteil deiner Vorbereitung. Hier entscheidest du, welche Inhalte auf der neuen Website einen Platz finden sollen und welche optimiert oder vielleicht sogar entfernt werden müssen. Die Kennzahlen aus Google Analytics und deine Keyword-Analyse fließen direkt in die Entwicklung von Mockups und Prototypen ein. Zum Beispiel beeinflusst die Keyword-Analyse, wie die Texte und Überschriften gestaltet werden sollten, damit sie sowohl für die Besucher als auch für Suchmaschinen ansprechend sind.
Strukturiere die Inhalte nach Zielen, Zielgruppen und bewerte die einzelnen Seiten. Bündle den Content zu logischen Gruppen, finde eine rationale Verteilung auf die Seiten, in einer vom Besucher nachvollziehbaren Anordnung. Eventuelle Änderungen und Optimierungen kannst du in deiner Excel Tabelle eintragen. Dieser Content Plan ist die Grundlage für die Erstellung einer neuen und optimierten Sitemap.
Überlege dir bei jeder Unterseite:
- Welche Informationen, in welcher Tiefe benötigt der Zielkunde hier?
- Was ist das Ziel dieser Unterseite? Was soll der Besucher hier im optimalen Fall tun?
- Wer soll angesprochen werden? Mit welcher Suchintention kommt der Besucher?
- Welche Elemente sind dafür notwendig?
- Welche Inhaltstypen sollen hier eingesetzt werden? (Text, Bilder, Videos)
Das lässt sich hervorragend mit einer Mindmap oder Karteikarten visualisieren. Gleichzeitig kannst du auch sehen, wie eine sinnvolle Website Struktur und die interne Verlinkung aussehen sollte.
Deine Content-Strategie und die technische Umsetzung fliessen nahtlos ineinander, um eine gut funktionierende, SEO-optimierte Website zu schaffen.
Budget und Ressourcenplanung
– Kostenübersicht und Zuweisung von verfügbaren Mitteln und Kapazitäten auf die verschiedenen Aufgaben und Bereiche eines Projekts (Ressourcenallokation)
Exkurs: Wie sieht eine gute Website Struktur aus?
Plane eine Website Struktur, die sich leicht erfassen und bedienen lässt. Die Navigation sollte klar benannt und leicht verständlich sein. Der Besucher sollte immer erkennen können, wo er sich gerade befindet bzw. wie er zurückkommt. Ermögliche es dem Besucher deiner Website, jederzeit den Buchungs- bzw. Kaufprozess zu starten oder Kontakt mit dir aufzunehmen.
Nutze die interne Verlinkung, um auf hilfreiche und nützliche Zusatzinformationen hinzuweisen. Mehr Informationen dazu, wie die interne Verlinkung genutzt werden kann, findest du im Beitrag „Interne Verlinkung- oft vergessenes SEO-Gold“.
Beispiele für Website Strukturen und Inhaltselemente:
Zwei Zielgruppen
Eine klassische Herausforderung ist es oftmals, wenn Privatkunden (B2C) und Geschäftskunden (B2B) gleichermaßen angesprochen werden sollen. Beide Zielgruppen haben meist unterschiedliche Ausgangssituationen und einen differenzierten Informationsbedarf. Da ist es sinnvoll, dass beiden Zielgruppen ein eigener Bereich auf der Website geschaffen wird, wo sie ganz konkret angesprochen werden („spitz“ ausgerichtet) und alle Informationen abgestimmt wiederfinden. Bei Wandschutz Nielsen findet man diese Bereiche: www.wandschutz-nielsen.de
Logisch! Nicht immer für alle.
Auch wenn der Ablauf deiner Beratung für dich absolut logisch ist. So muss es das nicht für deinen Neukunden sein. Prüfe intensiv, welchen Informationsbedarf dein Kunde hat und mache es ihm so leicht und angenehm wie möglich. Im Beispiel von Susann Köhler wurde der Beratungsablauf visualisiert und beschrieben. www.susann-koehler.de/arbeit-mit-mir/
Umsetzungsphase
Webdesign und Entwicklung
– Mockups, Prototypen und schließlich Entwicklung
In dieser Phase werden die visuelle und funktionelle Grundlage deiner Website geschaffen. Das beginnt mit Mockups, also visuellen Skizzen, geht über in Prototypen, wo man schon interaktiv testen kann, und mündet in der finalen Entwicklung der Website. Diese Schritte sind entscheidend, um die Struktur und Inhalte, die du in deinem Content Audit und deiner Website-Strukturplanung festgelegt hast, sinnvoll umzusetzen.
Content-Migration und -Optimierung
– Bestehenden und neuen Content einpflegen und SEO-optimieren
möglicher KI-Einsatz: KI-gesteuerte SEO-Tools können Vorschläge für die Optimierung von Content geben, KI-Tools können dich bei der Texterstellung unterstützen (KI-Inhalte fachlich vor Veröffentlichung prüfen und anpassen)
Pre-Launch SEO-Check
– Sitemap-Erstellung, Redirect-Pläne etc.
Dieser Schritt stellt sicher, dass alle wichtigen SEO-Faktoren vor dem Live-Gang der Website überprüft und optimiert sind, um eine reibungslose Indexierung durch Suchmaschinen zu gewährleisten. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf 301-Weiterleitungen (redirects).
Warum sind 301-Weiterleitungen so wichtig?
Wenn die URL einer Seite sich ändert, kann ohne Weiterleitung der Traffic und das bereits aufgebaute SEO-Ranking verloren gehen. Ist deine Produktseite auf der bestehenden Website z. B. über die URL „www.deineseite.de/kategorien/produkt_123.html“ erreichbar, auf der neuen Website bekommt das Produkt jedoch eine Seite mit der URL „www.deineseite.de/superprodukt“? Dann sind das, auch für die Suchmaschine, zwei völlig verschiedene Seiten. Jeder, der sich den Link deiner alten Website abgespeichert hatte, bekommt nach dem Live-Gang der neuen Website nun eine Fehlermeldung „404-page not found“.
Daher solltest du mit der „301-Weiterleitung“ den Umzug der Inhalte auf eine neue URL mitteilen. Der Besucher gelangt automatisch zur neuen Seite. Im WordPress kannst du mit Hilfe von Plugins, wie dem „Simple 301 Redirects“, diese Weiterleitungen leicht einrichten. Besser ist es jedoch, wenn du diese Weiterleitungen in einem txt-Dokument auflistest und an deinen Programmierer übergibst. Der kann sie ressourcenschonend in die .htaccess-Datei einbinden.
Launchphase
Live-Gang der neuen Website
– Website geht live, alle Systeme werden getestet
– nicht unmittelbar vor Wochenende, Feiertagen, Ferien terminieren, schnelle Nachkorrekturen müssen möglich sein
Monitoring und Fehlerbehebung
– Überwachung der Website und schnelle Fehlerbehebung, die Google Search Console ist hier ein gutes Tool
Nachbereitungsphase
Performance-Analyse
– Auswertung von Analytics-Daten, SEO-Rankings etc.
Optimierung und kontinuierliche Verbesserung
– Basierend auf Daten und Nutzerfeedback
Fazit:
Eine neue Website ist ein anspruchsvolles Projekt, dem auch genügend Zeit und Ressourcen eingeräumt werden sollten. Arbeite aktiv an der Gestaltung und den Inhalten deiner Website mit, denn du kennst deine potentiellen Kunden am besten. Und diese sollen sich auf deiner Website schließlich gut zurechtfinden und interagieren können. Kürze aber auch Inhalte ohne Mehrwert und sei offen für Neues.
Update 25.09.2023: Diese Episode stammt aus dem März 2020. Im September 2023 wurde der Beitragstext komplett überarbeitet und aktualisiert.