Magst du lieber lesen statt hören, dann findest du hier eine Zusammenfassung der Podcast-Episode.
Du möchtest gefunden werden mit deiner Website. Auf der ersten Seite der Suchergebnisliste bei Google. Das ist der meist formulierte Wunsch bei der Suchmaschinenoptimierung und absolut nachvollziehbar.
Dir ist klar, dass du Kunden über deine Website gewinnen kannst, wenn du ihnen bietest was sie suchen. Doch wie werden suchende Internetnutzer zu Kunden? Du solltest ihre Suchintention kennen.
Inhaltsverzeichnis
Die digitale Reise deines potentiellen Kunden – AIDA Modell
Betrachten wir zuerst noch einmal kurz den Weg, den dein Kunde vom ersten Kontakt bis zum Kauf oder der Buchung nimmt. Dabei hilft uns das AIDA Modell, das die einzelnen möglichen Phasen beschreibt.
- Inspirationsphase: Das konkrete Problem ist dem Besucher noch unbekannt, sein Bedürfnis eher zufällig, aber sein Interesse ist bereits geweckt. In dieser Phase ist sein Informationsbedürfnis noch recht wenig klar und konkret.
Beispiel: Urlaub an der Nordsee
- Informations-/Recherchephase: Das Problem bzw. der konkrete Bedarf sind vorhanden bzw. verstanden. Der Besucher setzt sich intensiv mit den Inhalten und dem Angebot auseinander. Diese Phase ist überaus wichtig: Wenn du deinen Zielkunden jetzt nicht mit „deinen“ Inhalten erreichst, werden die kommenden beiden Phasen sehr schwierig.
Beispiel: Wellnesshotels Nordsee
- Entscheidungsphase: Dein potentieller Kunde hat alle für ihn relevanten Informationen zu Produkt und Anbieter beisammen. Er überlegt und wägt ab, welcher der Anbieter sein Bedürfnis befriedigen bzw. sein Problem am besten lösen kann.
Beispiel: Preis, Leistung, Lage – einzelne Wellnesshotels im Vergleich
- Kauf- bzw. Conversionphase: Die Entscheidung für einen konkreten Anbieter fällt. Kauf oder Abschluss werden vorbereitet. Deine Inhalte sollte nun durch sinnvolle Informationen und unterstützende Argumentation zum Kaufabschluss beitragen.
Beispiel: „Wellnesshotel „Meerblick“ buchen“ = Suchbegriff
Was und wie suchen Menschen und welche Schlüsse kannst du daraus ziehen?
Zuerst ist es wichtig festzuhalten, dass die Suchmaschine das Werkzeug ist, dass deine Kunden nutzen. Sie suchen etwas und Google zeigt ihnen die Ergebnisse, welche am besten zur Suchanfrage passen könnten. Wie gut diese Inhalte passen, das hast du grundsätzlich in in der Hand. Erstelle hochwertige Inhalte, die auf deine potentiellen Kunden zugeschnitten sind.
Sichtbarkeit in der Suchergebnisliste hängt unmittelbar mit der Qualität deiner Inhalte und der Befriedigung der Nutzerbedürfnisse zusammen. Sind die Nutzersignale positiv, so honoriert die Suchmaschine dies langfristig auch mit einer besseren Positionierung.
Wenn dein Kunde die Suchmaschine nutzt, dann hat er einen Wunsch, einen Grund, eine Intention. Er sucht eine Anleitung dafür, wie er ein Problem lösen kann. Er sucht ein bestimmtes Buch, das ihm vielleicht empfohlen wurde und das er nun kaufen möchte. Oder, er sucht deine Firma, die er kennt, aber dessen Domain er nicht im Kopf hat (oder die er aus Bequemlichkeit nicht eintippen will).
Google hat diese verschiedenen Kategorien der Suchintention in seinen Guidelines definiert.
Ich möchte dir hier kurz die wesentlichen Suchintentionen erklären. Mit diesem Hintergrundwissen kannst du selbst deinen Content und deine verwendeten Keywords besser kategorisieren.
Die informationsbezogene Suchanfrage.
Sucht der Nutzer eine Anleitung, so möchte er Informationen, wie er etwas tun kann. Er möchte mehr zu einem bestimmten Thema erfahren. Er sucht nach Antworten auf bestimmte Fragen, Lösungen für Problemstellungen oder nach Informationen zu Hintergründen oder Zusammenhängen.
Diese Suchanfragen haben meist keine konkrete Kaufabsicht, dienen aber oft der Recherche, bevor eine konkrete Kaufabsicht entsteht. Der potentielle Kunde befindet sich in den Phasen Inspiration und Recherche.
Hilfreich sind für diese Suchenden meist:
- Blogbeiträge
- Redaktionelle Berichte
- Anleitungen
- Definitionen und Lexikoneinträge
Die Informationssuche ist geprägt davon, dass der Suchenden meist ein „Wie“, „Was“ oder „Warum“ im Kopf hat und die Suchbegriffe eher allgemein gehalten sind. Diese Suchanfragen werden am häufigsten eingesetzt.
Für dich bedeutet das:
Biete deinen Interessenten die Informationen, die sie in dieser Phase benötigen, indem du hilfreiche Blogbeiträge schreibst. Unterstütze sie bei ihrer Problemlösung mit Anleitungen und Basisinformationen zu deinem Thema.
Du solltest hier nicht darauf vertrauen, dass sich dein Angebot direkt verkauft. Denn deine Interessenten sind vielleicht zum ersten Mal auf das Thema gestoßen und noch gar nicht bereit dafür, sich für eine Buchung oder Kauf zu entscheiden.
Deine Inhalte können aber hier den wichtigen Grundstein legen, um in Erinnerung zu bleiben, als Experte wahrgenommen zu werden und damit einen erfolgreichen Abschluss vorzubereiten.
Nutze hierfür die Inspiration aus typischen Fragen, die deine bisherigen Kunden beim Erstkontakt gestellt haben. Was wirst du oft auf Netzwerktreffen gefragt, wenn du dich und dein Angebot vorstellst.
Die transaktionsorientierte Suchanfrage.
Sucht der Besucher ein Angebot oder Produkt, das er kaufen möchte, so ist er bereits für eine Transaktion (Kaufen) bereit. Er hat eine klare Vorstellung was er sucht und was er tun möchte. Diese Suche können wir in die Kategorie der transaktionsorientierte Suchanfrage einsortieren.
Gut zu erkennen sind diese Suchanfragen an den ergänzenden Suchbegriffen „…kaufen“, „…buchen“, „…Download“ und ähnliche. In diese Kategorie gehören also alle Suchanfragen bei denen der Besucher etwas tun möchte (kaufen, sehen, hören etc.).
Für dich bedeutet das:
Dein potentieller Kunde ist schon soweit informiert, dass er genau weiß, was er möchte. Hier wird er sich verstärkt die Detailinformationen zu deinem Angebot anschauen und dabei entscheiden wollen, ob er dich bucht oder dein Produkt kauft.
Gib ihm an dieser Stelle die wichtigsten Informationen kurz und konkret. Kläre zum Beispiel als Berater alle Fragen zum Ablauf der Zusammenarbeit und mache ihm die Buchung oder den Direktkontakt so leicht wie möglich. Benenne auf den Detailseiten deiner Angebote und Produkte klar die Fakten und Vorteile und lenke den Kunden nicht mit inspirierenden Blogbeiträgen wieder ab. Bleibe im Kanal hin zur Buchung, leicht, verständlich und unkompliziert.
Auch deine redaktionellen Inhalte könnten hier wieder helfen, eine Kaufentscheidung vorzubereiten. Biete Downloads für Whitepaper und Checklisten an.
Die „visit-in-person“-Suche.
Insbesondere bei der mobilen Suche kommt die „Visit-in-person“-Suche zum Tragen. Hier möchten die Suchenden einen bestimmten Ort persönlich besuchen, z.B. ein Unternehmen, ein Restaurant, einen Laden o.ä.
Hierfür empfehle ich dir, dass du auf alle Fälle dein Google My Business Profil pflegst und dich somit, insbesondere lokal, auffindbar machst.
Es gibt also im Wesentlichen die Suchintentionen:
- Information
- Transaktion
- Navigation
- lokalen Ort, Unternehmen
Was fängst du mit diesem Wissen zu den Suchintentionen an?
Zuerst kannst du dir nun ein klareres Bild davon machen, wie deine potentiellen Kunden nach dir suchen.
Es gibt meist Mischformen der Suchanfragen, denn der potentielle Kunde bewegt sich auch in unterschiedlichen Phasen. Anfangs wird er inspiriert oder sucht einfach alle Informationen zu einem Thema. Hat er diese sortiert, so ist er vielleicht gewillt ein Angebot anzunehmen und vergleicht eventuell verschiedene Anbieter, um für sich die beste Lösung zu finden. Letzten Endes hat er sich entschieden und möchte er kaufen oder in Direktkontakt treten.
Diese Phasen sind ein grundsätzliches Modell und nicht immer für jeden Kunden und jedes Produkt linear gleich verlaufend. Aber dieses Hintergrundwissen bietet dir die Möglichkeit, Tendenzen und Potentielle klarer und rascher zu identifizieren.
Nun genug der Theorie: Kommen wir zu den praktischen Tipps, die ich dir gern geben möchte
- Definiere deinen Zielkunden oder deine Zielkunden so konkret wie möglich.
- Höre nie damit auf, deine Zielkundenprofile zu konkretisieren. Lasse immer wieder die Erfahrungen mit Bestandskunden, insbesondere den Lieblingskunden, in dein Zielgruppenprofil einfließen.
- Stelle die Themen und Fragen zusammen, die deine potentiellen Kunden beim ersten Kontakt, z.B. dem ersten Besuch deiner Website, haben.
Befrage hierzu auch deine Bestandkunden: Was war ihre konkrete Frage oder Wunsch, bevor sie mit dir die Zusammenarbeit begonnen haben? Höre gut hin, insbesondere beim Erstkontakt. Deine Kunden sind die beste Inspirationsquelle. Diese Inhalte eignen sich sehr gut für: Blogbeiträge, FAQs, Inhalte auf Startseite und Übersichtseiten zu deinen Angeboten. - Signalwörter wie z.B. Definition, Ratgeber, Tipps machen es deinem Besucher leichter, den informationsorientierten Inhalt zu erkennen.
- Stelle die Fragen und den Informationsbedarf zusammen, den deine Kunden habe, die sich in der Entscheidungsphase befinden. Welche Fakten sind für sie entscheidend? Das können Preis, Bestandteile deines Angebotes, konkreter Ablauf und noch einmal die Zielerreichung in kurzen, konkreten Aufzählungen sein.
Für diese Kunden ist es wichtig, dass sie sich rasch noch einmal einen Überblick verschaffen können, um die beste Entscheidung treffen zu können. Diese Fragen sind gut geeignet für die Detailbeschreibungen deines Angebotes und bei Online Shops in den konkreten Produktdetails und der Gestaltung und Beschreibung des Bestellprozesses. - Überprüfe immer wieder, ob für deine Neukunden noch Fragen offen bleiben oder häufig Missverständnisse zu deinem Angebot entstehen. Diese Rückmeldungen sind ein Indiz, dass du deine Inhalte noch optimieren kannst.
Fazit
Es ist grundsätzlich wichtig zu wissen wie dein Zielkunde tickt. Mit der Kategorisierung der Suchintention kannst du nun hoffentlich etwas klarer auf deinen Kunden und vor allem auch, auf seinen Weg hin zum Kauf blicken. Denn die meisten Kunden haben vor Ihrer Aktion Kauf oder Buchung schon lange Kontakt mit uns gehalten. Sie lesen unsere Blogbeiträge, informieren sich über unsere Angebote und lernen uns auf der Website und in Social-Media-Kanälen näher kennen. Dieses „Kennenlernen“ ist für uns Unternehmer, vor allem wenn du als Berater und Dienstleister unterwegs bist, enorm wichtig. Vertrauen ist elementar und wird meist nicht beim ersten Kontakt zur Gänze gewonnen.
Das heißt für dich, habe auch Geduld und erwarte nicht von heute auf morgen steigende Kundenzahlen und ein besseres Ranking. Aber: behalte deine Entwicklung immer im Auge. Steigende Besucherzahlen in Verbindung mit positiven Nutzersignalen wird deiner Website langfristig zu besseren und stabileren Rankings und Sichtbarkeit verhelfen.
Hast du noch Fragen zum Thema „Suchmaschinenoptimierung“, sende mir gerne eine Nachricht an kontakt@manuela-kind.de oder hinterlasse einen Kommentar.
Hab viel Erfolg und vor allem Spass bei der SEO-Arbeit!
Manuela.