Möchtest du lieber lesen, statt hören? Dann findest du hier das Transkript zur Episode.
Es gab tatsächlich einmal Zeiten, als man mit einer Fülle von Keywords auf einer Website schon gute Suchergebnisse erzielen konnte. Diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei. Heute geht es (zum Glück) darum, die Suchintention deiner potentiellen Kunden zu verstehen. Und es geht vor allem darum, dass du die Sprache deiner Kunden sprichst.
Was ist ein Keyword?
Ein Keyword ist ein Begriff oder eine Kombination von Begriffen, die der Suchende in der Suchmaschine eingibt. Mit dem Ziel, das passende Angebot dazu zu finden. Insofern liegt es auf der Hand, dass ein Keyword natürlich wichtig für deine Website ist, um die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit zu erhöhen.
Und damit sind wir auch schon direkt im Thema „Wie findest du passende Keywords?“. Das möchte ich dir hier kurz anhand von 5 Schritten erklären.
Inhaltsverzeichnis
Welche Wörter verwendet dein Kunde?
Höre genau zu: Welche Worte verwenden deine Wunschkunden. Schaue dir Feedbacks und die ersten Kontaktanfragen deiner Kunden an.
- Welche Fragen wurden gestellt?
- Welche Wörter wurden gewählt?
Wir neigen oft dazu, unsere eigene Business-Sprache zu entwickeln oder uns in einer Fachsprache zu bewegen. Zum Beispiel bieten sich in meinem Bereich, dem Online Marketing, eine ganze fülle englischer Fachbegriffe an. Ich kenne die Begriffe und weiß (meistens) was sie bedeuten.
Doch meine Kunden können mit diesen Begriffen oftmals gar nichts anfangen, weil sie in dieser Branche einfach nicht „zu hause“ sind. Darum ist es so wichtig, dass du ganz genau hinhörst und überlegst:
- Wie bezeichnen deine Kunden deine Produkte, deine Angebote?
- Wonach suchen sie konkret?
- Wie formulieren sie ihre Fragen und welche Wörter und Synonyme verwenden sie?
Ein Beispiel: Nehmen wir an, du hast ein Angebot für Menschen, die sehr unter Stress stehen. Du möchtest ihnen ein Angebot machen, wie sie diesen Stress bewältigen können. Vielleicht mit Methoden und verschiedenen Übungen zur Stressbewältigung. Jetzt stellt dir die Frage: Wie geht mein Kunde da ran?
Vielleicht wissen nicht alle deine Wunschkunden sofort von Anfang an, wonach sie suchen sollen. Viele werden erst einmal eher allgemeine Fragen stellen: „Wie werde ich mit Stress fertig“, „Stress auf der Arbeit bewältigen“, „Arbeitsstress minimieren“. Vielleicht suchen sie nach Möglichkeiten zur Selbstoptimierung, wie „Optimierung der Arbeitsabläufe“ oder „Selbstorganisation“, „Zeitorganisation“ und „Selbstmanagement“.
Mit diesen Begriffen starten die Interessenten in die Informationssuche zu ihrem aktuellen Problem. Dabei haben sie noch gar kein konkretes Angebot vor Augen, weil sie davon noch gar nichts wissen und sich eher inspirieren lassen.
Das heißt, für diese Besucher wäre es nicht unbedingt hilfreich, wenn du nur Keywords fokussierst, wie „Übungen gegen Stress“ oder „Übungen für den Alltag, um Stress zu bewältigen“.
Das sind Keywords, für diejenigen, die wirklich schon wissen, wonach sie ganz konkret suchen.
Schreibe dir alles auf, was dir dazu in den Sinn kommt, auch wenn du es noch nicht konkret für deine Website, verwenden kannst. Glaub mir, wenn die Ideen einmal fließen, dann nutze „diesen Lauf“. Vielleicht kannst du das eine oder andere noch als Inspiration für zukünftige Blogbeiträge oder auch zukünftige Angebote nutzen.
Das ist der erste Schritt, alles sammeln und niederschreiben.
Fokussierte Keyword Analyse
Wenn du deine Inspirationsliste erstellt hast, dann schaue dir bitte anhand dieser ersten groben Sammlung an, wie deine Website strukturiert ist. Ich empfehle dir, dass du nicht versuchst mit Hilfe einer einzigen Seite alles unterzubringen und alle anzusprechen.
Hast du unterschiedliche Wunschkundenprofile? Zum Beispiel: ein Angebot für Privatkunden und ein Angebot für Business-Kunden? Dann empfehle ich dir, auch jeweils eine eine Unterseite für diese Kundenprofile anzulegen. So kannst du viel konkreter auf die unterschiedlichen Fragestellungen und Anforderungen der Kundengruppen optimieren.
Bitte versuche nicht gleich von Anfang an eine ganze Fülle von Keywords für die gesamte Website zu finden. Konzentriere dich erst einmal auf ein Angebot oder eine Zielgruppe, für die du diese 5 Schritte-Keyword-Analyse einmal durchläufst.
Bei der Fülle an gefundenen Keywords, wird es oftmals schwierig, wirklich strukturiert dranzubleiben. Deswegen: Absoluten Fokus auf ein Thema ab dem Schritt 2!
Nutze kostenlose Keyword Tools
Nutze kostenlose Tools und die gibt es in Hülle und Fülle. Ich werde hier nicht alle aufzählen. Ich werde dir hier ganz kurz von den Tools berichten, die ich auch einsetze und besonders mag, da ich sie recht anschaulich finde. Probiere sie durch, ich werde dir alle Links in den Shownotes unten zur Verfügung stellen. Schaue, was für dich gut funktioniert, womit du gut zurechtkommst, was dir einfach liegt.
Google autocomplete (Vervollständigung)
Fangen wir mit dem einfachsten an und zwar dort, wo auch unsere Kunden anfangen zu suchen – in der Google Suchmaske. Du kennst das wahrscheinlich, wenn du selber nach irgendwas suchst. Du gibst einen Suchbegriff ein und automatisch schlägt dir Google weitere Begriffe oder Begriffskombinationen vor, das ist die Autocomplete-Funktion.
Das sind Suchbegriffe, die im Kontext deines Suchbegriffs am meisten benutzt werden. (Anmerkung: Diese Begriffe stammen unter anderem auch aus deinem Suchverhalten und stehen in Verbindung zu deiner Region. Daher am besten im incognito-Modus des Browsers arbeiten.) Google schlägt dir automatisch weitere Suchbegriffe vor. Notiere dir auch hier wieder alles, was deinem Angebot und deinem Website-Inhalt wirklich nahe kommt und passen könnte.
Answer The Public
Der nächste Schritt innerhalb dieser Tool-Suche wäre noch ein Tool, was ich besonders ansprechend finde, weil es die Suchbegriffe wirklich sehr gut visualisiert und das ist Answer The Public. Hier ist es nicht so, dass du die Suchbegriffe in Form einer Tabelle ausgeworfen bekommst. Answer The Public visualisiert dir das eingegebene Keyword. Du kannst ein Keyword eingeben und bestimmen, in welcher Sprache du suchst. Dann zeigt Answer The Public dir anhand von einer Grafik an, welche Keyword-Kombinationen oftmals gesucht werden.
Das ist eine wunderbare Inspirationsquelle. Du wirst merken, dass da einiges dabei ist, was du noch gar nicht so auf dem Schirm hattest.
Nehmen wir an: Du bietest einen Online-Kurs zum Englisch lernen an. Jetzt kannst du die Kewordkombination „Englisch Online Kurs“ einsetzen, doch das ist sehr allgemein. Für Online Englisch Kurse gibt es schon einige großen Anbieter, die sehr erfolgreich und schon lange am Markt sind. Da wirst du unter Umständen nur geringe Chancen haben, mit diesen stark umkämpften und sehr allgemeinen Keywords an den großen Anbietern vorbei zu ziehen.
Wenn du „Englisch Online Kurs“ in Answer The Public eingibst, wirst du erkennen, dass da noch viele weitere interessante Fragestellungen oder Kombinationen angezeigt werden, wie „Englisch-Kurs für Erwachsene“. Das ist eine gute Differenzierung, ebenso wie „Englisch-Kurs für Business“, „schnell Englisch lernen“, „schnell Englisch lernen für den Urlaub“. Lass dich inspirieren und notiere dir alles, was passt.
KWFinder
Der Keyword Finder konzentriert sich auch auf die sogenannten Longtail Keywords. Das sind die Keywords von denen ich die ganze Zeit mit dem Wort Keyword-Kombination spreche. Das heißt, wir suchen hier nicht nur nach einem einzigen Wort, sondern nach einer Wortkombination bestehend aus 2, 3 oder mehr Wörtern. Ich mag diesen Keyword Finder sehr, weil er wunderbar aufgeräumt ist. Dieses Keyword Tool ist wirklich klar und intuitiv zu erfassen. Du kannst die Keywords eingeben, du kannst markieren, welche Keywords zu deinem Angebot passen und kannst dir das dann als Excel-Tabelle herunterladen.
Wenn du einzelne Keywords auswählst, zeigt dir der Keyword Finder grafisch an, wie groß es deine Chancen einschätzt, auf dieses Keyword zu optimieren. Du hast zudem auf der rechten Seite die Mitbewerber zu diesem Keyword angegeben.
Gib dein Keyword, deine Inspiration ein, die du vielleicht schon durch diese Google Autocomplete-Funktion oder Answer The Public gefunden hast. Wähle dir das Keyword aus, vom dem du denkst, dass es am besten für deine Seite passt. Gib es in den Keyword Finder ein und wähle die passenden Keyword-Kombinationen aus. Klicke sie an und dann lade dir diese Keywords als Excel-Tabelle.
Keyword Tool
Ein nächstes Tool, was ich noch empfehlen kann, das nennt sich Keyword Tool und gibt’s auch in einer kostenlosen Variante. Auch hier kannst dein Keyword eingeben und kannst sogar noch differenzieren zwischen verschiedenen Plattformen (Google, YouTube, Bing, Amazon, ebay, App Store) und ganz vielen verschiedenen Sprachen. Das ist je nach Angebot sehr hilfreich und auch hier kannst du dir die passenden Keywords auswählen, exportieren und in deine Excel-Tabelle übertragen.
Präzisiere deine Keywords
Wenn du diese Keywords gesammelt hast, empfehle ich dir, dass du jetzt mit deiner Sammlung erst noch einmal einen kurzen Überschlag machst und schaust: Was passt jetzt wirklich noch zu meinem Angebot?.
Präzisiere diese Keywords, wähle dir bitte nicht zu allgemeine Keywords aus.
Prüfe, wie oft deine Keywords angefragt werden – Keyword Planner (Google)
Dann gehen wir auch schon zur nächsten Maßnahme über. Du fragst für deine gewählten Keywords das konkrete Suchvolumen ab.
Das machst du mit dem Keyword-Planner im Google AdWords. Du solltest ein Google AdWords Konto haben, dann kannst du diesen Keyword-Planner auch nutzen. Hier gibst du alle Keywords ein. Zudem hast du hier die Möglichkeit die Region, in der deine Kunden sich befinden, einzugrenzen. Bietest du deutschlandweit an oder nur regional beschränkt auf deine Stadt? Oder sind Bundesländern oder die DACH-Region, also sprich, Deutschland Österreich Schweiz für dich relevant.
Du kannst auch „auszuschließende Keywords“ eingeben. Das heißt, wenn du bei der Keyword-Analyse oder bei der Recherche jetzt schon festgestellt hast, da kommen auch immer wieder Keyword-Kombinationen, die so gar nicht zu dir passen, dann gib das als ausschließendes Keyword ein. Das macht es dir am Ende einfacher die Liste nochmal zu bereinigen.
Dann lässt du Google das Suchvolumen abfragen. Es ist inzwischen so, dass du keine konkrete Zahl mehr bekommst. Google gibt nur noch Spannen an, das heißt das Suchvolumen hat dann vielleicht eine Spanne von 100 bis 1.000 Suchanfragen im Durchschnitt der letzten 12 Monaten in der angegebenen Region.
Ich weiß, dass viele immer gern ein ganz konkretes Suchvolumen haben möchten. Es ist jedoch für diese ersten Schritte wirklich egal, weil du anhand dieser Suchvolumen-Spannen auch schon eine gute Gewichtungen vornehmen kannst.
Wenn du die Suchvolumen-Analyse von Google vorliegen hast, kannst du auch diese Tabelle wieder exportieren. Google wird dir auch weitere Keywords vorschlagen, das ist noch der positive Nebeneffekt. Also nicht nur die Keywords, die du eingibst, werden abgefragt, sondern Google sagt dir auch, welche Keywords auch in den Themenkontext passen.
Die heruntergeladene Excel-Tabelle enthält das ungefähre Suchvolumen sowie auch die Mitbewerberdichte. Die Mitbewerberdichte geht von 0 bis 1 und zeigt dir an, wie oft Mitbewerber dieses Keyword einsetzen, also wie stark der Wettbewerb ist.
Deine Auswahl sollte danach erfolgen, welches Keyword ein ansprechendes Suchvolumen hat. Das müssen nicht immer die allerhöchsten Zahlen sein.
Es ist meist besser, sich in einem mittleren Bereich zu bewegen und dafür aber Keywords zu finden, die einen geringen oder mittleren Wettbewerb haben.
Noch mal zusammengefasst: Schau nach einem ansprechenden Suchvolumen und gleichzeitig einem passablen Wettbewerb, in den du treten kannst.
Wenn du dich bis zu dem Schritt mit diesen Keywords beschäftigt hast, dann wirst du schon so viel Inspiration und ein gutes Gespür dafür entwickelt haben, welche Keywords gut passen.
Tipp: W-Fragen-Tools
Es ist eine kleine Fleißarbeit, aber relativ einfach Keywords zu finden, aber die große Frage, die danach immer kommt: Okay, wie setze ich die aber ein? Wie schreibe ich die Texte? Wie oft musst ich das Keyword verwenden?
Wir suchen dann immer nach klaren Formeln anhand deren wir uns orientieren können, die es aber so nicht für alle gleichermaßen gültig gibt. Meine Empfehlung ist, nutze noch ein weiteres Tool, das die sogenannte W-Fragen abfragt.
Gib dein Keyword ein und dann wirst du eine Auswahl erhalten, welche Fragen zu diesem Keyword oder dieser Keyword-Kombination gestellt werden. Nimm diese Frage mit dieser Keyword-Kombination als Überschrift deines Seiteninhaltes. Wenn du es wirklich konkret auf der Seite als Überschrift verwenden kannst umso besser, wenn es jetzt nicht ganz passend ist, dann nimm es dir aber zumindest als Arbeitstitel und diese Frage sollte in dem Text konkret beantwortet werden.
Diese sogenannten W-Fragen sind auch die Entwicklung der letzten Jahre. Während wir früher eher mit einem Begriff gesucht haben oder auch mit zwei, veränderte sich das Suchverhalten immer mehr in die Richtung, dass wir wirklich ganz konkrete Fragen in die Suchmaske einsetzten. Das ist der Hintergrund dieser W-Fragen Tools. Sie prüfen, welche Fragen werden in diesem Kontext mit diesem Keyword zusammen sehr häufig gestellt.
Wie schätzt das Google ein oder wie indexiert das Google? Die Beantwortung der W-Fragen kann ein indirektes Rankingsignal sein. Wenn du diese Frage so gut beantwortest, dass viele deine Seite finden, diesen Text durchlesen, das heißt auch entsprechende Zeit auf deiner Seite verweilen. Deine Seite vielleicht auch noch Backlinks generiert, weil sie die W-Frage so gut und konkret beantwortet, dann ist das ein gutes Signal an Google. Denn es zeigt der Suchmaschine, dass deine Seite wichtig und relevant zu dieser Frage ist.
Du hast nun alles gesammelt, du hast dieses Suchvolumen abgerufen und sortiert. Ich notiere mir in der letzten Spalte der Excel-Tabelle immer, die zum Keyword passende Unterseite, um vorab schon eine Sortierung herzustellen. Damit hast du schon eine Keyword-Set, mit dem du gut arbeiten kannst.
In der Episode „SEO Texte schreiben – entspannt und weniger SEO-verkrampft.“ findest du eine Anleitung zum Erstellen des Textes und dem sinnvollen Einsatz von Keywords.
Was macht ein gutes Keyword aus?
Abschließend: Das Keyword beziehungsweise sprechen wir lieber von einer Keyword-Kombination:
- beschreibt ganz konkret den Inhalt deiner Website.
- ist eine Begriffskombinationen, die auch wirklich von deinen Wunschkunden verwendet wird.
- hat natürlich einen gewisses Suchvolumen.
Keyword-Analyse ist eine Fleißarbeit. Nimm dir bitte auch ausreichend Zeit dafür. Für eine Keyword-Analyse räume ich mir immer mindestens 2 Stunden Zeit ein, damit ich auch weiß, ich kann dranbleiben. Wenn du einmal in diesem Fluss drin bist und dich da völlig drauf fokussierst, solltest du das auch durchziehen und nutzen. Es kostet dich viel zusätzliche Zeit und Energie, dich am nächsten Tag da wieder rein zu finden.
Ich freue mich, dass du dabei warst und hoffe, du bist bei der nächsten Episode wieder dabei. Ich wünsche dir eine schöne Zeit bis dahin.
Bis dann!
Manuela
Empfohlene Links zur Episode:
Keyword Tools:
W-Fragen Tools:
http://www.wrel.de/keywordfragen
Sehr tolle Übersicht kostenloser Keyword Tools von Helmut Naber.
Hi Manuela,
vielen Dank für deine tollen Tipps! Ich hab dich dank SEO bei Google gefunden 😉 Mal gucken was die Tipps langfristig bringen. Podcast ist auch abonniert. Kannst ja mal bei uns reinhören!
Grüße
Sebastian
Hi Sebastian,
das klingt ja super, freut mich! 🙂
Ich habe schon einmal in eure letzte Episode reingehört und es klingt abwechslungsreich und sehr humorvoll. Technisch grandios aufgenommen, super Klang!
Bin gespannt auf die weiteren Episoden. 😉
Viele Grüße
Manuela