Was meinst du? Was macht eine Einzelunternehmerin erfolgreich? Ich denke, es ist die Persönlichkeit und Einzigartigkeit, die natürlich das „Wesen“ unseres Angebots entscheidend prägen.
Insbesondere zu Beginn bewegen sich die meisten Unternehmerinnen mit einem Bauchladen durch die Geschäftswelt. Der Fokus liegt auf einem möglichst breiten Angebot, damit wir auch wirklich irgendeinen Kunden „erwischen“. Mit der Zeit erkennen wir, dass das so gar nichts bringt und wir uns im schlimmsten Fall nur „verzetteln“.
Ich habe diese Erfahrung selbst gemacht und weiß aus vielen Gesprächen, dass ich damit ganz und gar nicht allein bin. Irgendwie scheint dieser Prozess aber auch einfach zum „Gründen“ und dem Entwickeln des eigenen Wunsch-Business dazu zu gehören. 😉
In den letzten Wochen traf ich mehrere Unternehmerinnen, die mindestens zwei leicht differente Geschäftsfelder haben. Sofort stand für diese Unternehmerinnen fest: Ich brauche zwei Websites.
Jedes Mal formte sich in meinem Kopf sofort ein ganz großes WARUM?
Sind es tatsächlich die Geschäftsfelder, die diese Einzelunternehmerin ausmachen? Oder ist es nicht vielmehr diese besondere Kombination, welche diese Einzelunternehmerin ganz besonders macht?
Nehmen wir uns ein Beispiel, um es „greifbarer“ zu machen: Wir haben eine Texterin, ihr Haupttätigkeitfeld sind Texte für den Bankensektor – sehr analytisch, klar und „schnörkellos“. Ihre zweite Leidenschaft sind Texte, welche emotional ansprechen sollen, Bilder im Kopf entstehen lassen – am liebsten für Wellness-Anbieter und Reiseunternehmer.
Sie ist in beiden Gebieten Texterin. Traut man ihr diesen Wechsel von sachlich zu emotional zu? Kommt darauf an? Worauf? Ich denke, es kommt darauf an wie ich diese Frau erlebe. Dann kann ich für mich entscheiden, ob ich ihr das zutraue.
Wäre sie meine Kundin, dann würde ich zuerst herausfinden, ob sie die Texte für die Banken wirklich-wirklich noch schreiben will, oder ob es „nur“ ein „Brot-Job“ für sie ist. In jedem Fall würde ich ihr von zwei Websites abraten.
Zwei Leidenschaften in einer Person.
Ich gebe zu, die Texterin ist Texterin und somit ist das mit den beiden Geschäftsfeldern noch nicht so eine offensichtliche Frage. Wie schaut es beim nächsten Beispiel aus?
Da haben wir noch eine Einzelunternehmerin, sie beschäftigt sich mit der Unternehmensberatung von Einzel- und Kleinunternehmern. Diese Beratung macht sie schon seit Jahren mit großer Leidenschaft. Ergänzend bietet sie Dienstleistungen, wie „Karten legen“ und Edelsteinberatung, an. Wir können uns vorstellen, dass sie beide Beratungen durchaus verbindet. Es gibt den eher pragmatischen Teil der Unternehmensberatung und, wer es wünscht, bekommt noch passende Empfehlungen, welche Edelsteine ihm Energie und Kraft für den bevorstehenden Veränderungsprozess geben könnten. Was denkst du, unabhängig davon ob du ein Wunschkunde für diese Unternehmerin bist? 😉
Ich bin der Überzeugung, sie bietet eine Kombination an, für welche ihre Wunschkunden sehr offen und sehr dankbar sind. Dass es Wunschkunden für dieses Angebot gibt, steht für mich außer Frage.
Die Unternehmerin betreibt beide Tätigkeiten mit gleich intensiver Leidenschaft, sie ist und lebt diese Kombination.
Wäre sie meine Kundin, würde ich sie bestärken, genau die passende Ansprache für ihre Wunschkunden zu erarbeiten. Und auf alle Fälle findet alles seinen Raum auf einer Website.
Warum eine Website für zwei Geschäftsfelder?
Grundsätzliche haben wir einen ganz praxisorientiertes „Contra“ für zwei Websites. Der Pflegeaufwand ist hier wirklich nicht zu unterschätzen. Einfacher ist es definitiv, sich voll und ganz auf die Pflege einer Website zu konzentrieren.
Hinzu kommt aber noch eine ganz andere Herausforderung. Wie produziere ich guten Content für zwei Websites, welche ich so völlig losgelöst voneinander darstellen möchte? Und das, obwohl beide Themen in einer Person vereint sind. Wäre das nicht immer wieder als ob ich mir eine Maske/Mindset für die jeweilige Seite überstreife?
Wie denkst du darüber? Würdest du dich für eine oder zwei Websites entscheiden? Ich freue mich auf deine Impulse!
Liebe Manu,
Puh! Das war also das starke Wort zum Montag, der heute eigentlich ein Dienstag ist. Na ja – jedenfalls ist er der Wochenanfang für mich als Heilpraktikerin. Eigentlich könnte er auch der Wochenanfang für mich als Ghostwriter und Autorin sein oder für die „Outdoorlady“, wäre ich zum Gleitschirmfliegen oder Skifahren in die Alpen mitgefahren. Könnte, hätte, wäre, wenn …
Ich sitze jetzt jedenfalls hier an meinem Schreibtisch vor dem Laptop und habe deinen Text gelesen. Und der wirkt! Habe ich doch soeben festgestellt: ICH BIN DREI!
Bis vorhin war ich der Meinung, eine Seite als Heilpraktiker, demnächst- wenn die Praxisseite überarbeitet ist – die zweite als „Schreiberling“.
Mit meiner Heilpraktikerseite bin ich seit langem nicht mehr zufrieden. Aber irgendwie wusste ich auch nicht so richtig warum. Außer, dass ich sie 0815, eben wie die von vielen anderen Heilpraktikern auch, fand/finde. Irgendwas fehlte selbst mir. Aber jetzt nach dem Lesen des Artikels kammen mir plötzlich die Fragen: „Würdest du da selber hingehen? Warum solltest du kilometerweit fahren, um dich da behandeln zu lassen?“ Diese Fragen hatte ich mir so noch nie gestellt.
Nach wem würde ich überhaupt suchen? Na klar, nach jemanden, der genauso tickt wie ich und sich damit auskennt, wenn ich vom Schreiben den Kopf so voll habe, dass ich nicht von allein ins Jetzt zurückkomme oder jemanden, der weiß, wie man überlastete Muskeln und Gelenke nach Skifahren oder einer unsaften Landung mit dem Gleitschirm im Gelände wieder beruhigen kann. Klar, den Experten, mit dem ich auch über genau das reden könnte.
Nach fast 10 Jahren Praxiserfahrung müsste ich das doch eigentlich längst wissen! Die Klienten suchen jemanden, der ihre Probleme versteht.
Aber auch meine Website gibt das in keinster Weise her. Ich war immer überzeugt, Geschäft und Privat zu trennen. Aber wenn ich suchen würde, nach was sollte ich denn suchen? Sicher nicht nach Behandlungsmethoden, die mir eh nicht bekannt sind.
Also ein riiiiesengroßes DANKE für die Erweiterung der Sichtweise. Nun kann tatsächlich aus drei endlich EINS, UND DAS GANZ BESONDERE werden.
Das gibt mir übrigens auch noch einen anderen Blick auf meine drei FB-Seiten, die sich nun endlich gegenseitig ergänzen dürfen 🙂
Also – ich mache mich mal an die Arbeit und bringe jetzt erst einmal die vielen neuen Geanken zu Papier.
Herzliche Grüße von Sylvia
Wow Sylvia, das ist ja eine tolle Lawine an „Aha-Momenten“! Ich bin echt sprachlos und begeistert. Auch wenn wir es „eigentlich wissen müssten“, das Hineinschlüpfen in die Schuhe unserer Wunschkunden ist immer wieder eine Herausforderung. Und das „zu uns stehen“ sowieso. 😉 Ich kenne das gut. Aber du hast den Knoten gelöst und kannst nun entspannt alles wieder in einer Person, DICH, konzentrieren. Das wird viel Energie sparen und es dir wirklich leichter machen. Ich freue mich auf das Neue und das ganz Besondere von dir! LG Manuela
Ein sehr interessanter Ansatz, liebe Manuela! Ich denke auch, dass die Kombination aus zwei beruflichen Seiten einer Person ein sehr interessantes und spannendes Bild ergibt. Was möglicherweise noch genauer den idealen Kunden anspricht.
Und es bedeutet für die Unternehmerin zu sich zu stehen, auch mit außergewöhnlichen Kombinationen. Das mag am Anfang genauso schwierig sein, wie die Spezialisierung auf ein Gebiet als Expertin, weg vom Bauchladen.
Großartig, dass Du Deine Kunden darin unterstützt, ganz sie zu sein!
Hallo Gabriele,
vielen Dank für dein Feedback. Ja, es ist anfangs sicher immer etwas schwierig. Aber nach dem ersten Schritt scheint es einfacher zu werden. Weg vom Bauchladen, hin zum einer persönlichen und einzigartigem Unternehmen.
Viele Grüße
Manuela