Nutzt du KI bereits, um deine Website sichtbarer zu machen? KI-Tools können dir als Unternehmer:in dabei helfen, bessere Blogartikel zu schreiben und deine Sichtbarkeit zu verbessern – ohne dass du zum Technik-Profi werden musst.
Aber: KI ersetzt nicht dein Fachwissen, sondern hilft dir bei Recherche und Content-Erstellung. Ohne klare Prompts, deine Expertise und Qualitätskontrolle bleibt KI-Content wertlos für deine Kund:innen und für Google.
Welche KI-Tools kannst du nutzen?
Die Auswahl ist groß – hier eine Auswahl an gängigen Tools für dein SEO-Marketing im Überblick:
ChatGPT: Perfekt für erste Ideen, Texte und Formulierungen. Einfach zu bedienen und kreativ bei Überschriften oder Einleitungen.
Google Gemini: Bietet dir strukturierte, oft tabellarisch oder als Listen aufbereitete Antworten. Besonders geeignet für detaillierte Recherchen und das schnelle Verstehen auch komplexer Zusammenhänge. Ideal, wenn du schnell einen Überblick benötigst oder komplexe Themen anschaulich zusammengefasst haben willst.
Perplexity: Dein Recherche-Ass für schnelle, gut recherchierte Antworten. Zeigt dir immer Quellen an – perfekt für Keyword- und Themenrecherche.
Claude: Erstellt tiefgehende, ausführliche Texte, die sich natürlich lesen. Ideal für längere Blogartikel.
Le Chat: Eine europäische KI-Alternative, die DSGVO-konform arbeitet und Daten ausschließlich in der EU verarbeitet. Le Chat eignet sich besonders für datenschutzbewusste Unternehmen und Behörden. Das Tool liefert unkomplizierte, klare Texte – ideal für E-Mails, Social Media oder interne Kommunikation. Für kreative oder komplexe Texte gibt es jedoch leistungsfähigere Alternativen.
Übersicht: Stärken und Schwächen KI-Tools
Tool | 👍 Stärken | 👎 Schwächen |
---|---|---|
ChatGPT | einfach nutzbar, kreativ, Textentwürfe | nicht immer aktuell, teils ungenau |
Google Gemini | aktuell, detailliert, zuverlässig | komplex, manchmal zu ausführlich |
Perplexity | klare Quellen, Keyword- und Themenrecherche | knappe Formulierungen, wenig kreativ |
Claude | lange, ausführliche Texte, verständlich | eingeschränkter Wissensstand |
Le Chat | Datenschutz, einfache Bedienung | weniger kreative Vielfalt |
Im Folgenden siehst du ein Praxisbeispiel, wie du mit den vorgestellten KI-Tools einen kompletten Blogartikel erstellst – von der Keywordrecherche bis zur fertigen Gliederung. Das Beispiel zeigt dir jeden Schritt, damit du es leicht auf deine eigenen Themen übertragen kannst.
Schritt-für-Schritt zum Blogbeitrag am Beispiel: „Holzterrasse pflegen und reinigen“ (Handwerksbetrieb)
Dieses Beispiel zeigt dir, wie du ein konkretes Thema mithilfe von KI-Tools relevante Keywords findest, typische Fragen deiner Zielgruppe recherchierst und daraus eine klare Struktur für deinen Blogartikel entwickelst.
Schritt 1: Keywordrecherche (mit Perplexity)
Prompt: „Nenne mir Suchbegriffe rund um das Thema ‚Holzterrasse reinigen und pflegen‘.“
Beispiel-Ergebnis:
- „Holzterrasse reinigen Anleitung“
- „Holzterrasse ölen Schritt für Schritt“
- „Moos auf Holzterrasse entfernen“
- „Holzterrasse Pflegetipps“
Schritt 2: Themenrecherche (mit Perplexity)
Prompt: „Welche Probleme und Fragen haben Besitzer:innen von Holzterrassen zur Reinigung und Pflege aktuell?“
Beispiel-Ergebnis: Häufige Probleme sind Moos, Vergrauung, rutschige Oberfläche, Wahl der richtigen Pflegeprodukte, Verträglichkeit mit Pflanzen im Garten.
Schritt 3: Gliederung (mit Perplexity)
Jetzt geht es darum, aus den recherchierten Keywords und Themen eine klare Struktur für deinen Blogartikel zu entwickeln. Statt eine Standard-Gliederung zu erstellen, kannst du Perplexity nutzen, um gezielt Contentlücken zu identifizieren. So stellst du sicher, dass dein Beitrag nicht nur informativ ist, sondern auch Punkte abdeckt, die bei anderen oft fehlen.
Prompt – mit konkreten (Mitbewerber-)Domains:
„Analysiere die Inhalte und Gliederungen der aktuell bestplatzierten Blogartikel/führenden Seiten bei Google zum Thema ‚Holzterrasse pflegen und reinigen‘, z. B. von [Domain1.de], [Domain2.de] und [Domain3.de].
Finde Themen, Tipps oder Probleme, die dort fehlen oder nur oberflächlich behandelt werden (z. B. Reinigung schwer erreichbarer Stellen, umweltfreundliche Pflegemittel, Fehler beim Trocknen). Erstelle anschließend eine praxisorientierte Gliederung für einen einzigartigen Blogartikel ‚Holzterrasse pflegen und reinigen – einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung‘, der genau diese Lücken schließt und zusätzlichen Mehrwert für Lerser:innen bietet.“
Prompt – ohne konkrete Domains
„Analysiere typische Blogartikel und Ratgeber zum Thema ‚Holzterrasse pflegen und reinigen‘. Ermittle, welche Aspekte dort oft fehlen oder nur oberflächlich behandelt werden (z. B. Reinigung von Randbereichen, Auswahl umweltfreundlicher oder nachhaltiger Pflegemittel, Fehler beim Trocknen, Winterpflege)? Erstelle daraus eine praxisnahe, gut strukturierte Gliederung für einen Blogartikel, der diese Lücken gezielt schließt und besonders hilfreiche, neue Tipps für Leser:innen liefert.“
Beispiel-Ergebnis:
- Reinigung schwer zugänglicher Bereiche (Randbereiche, Ecken, unter Möbeln)
- Verwendung umweltfreundlicher, biologisch abbaubarer Pflegemittel
- Saisonale Besonderheiten (z.B. Winterpflege, Schutz vor Frost, Vorbereitung auf den Winter)
- Fehler beim Trocknen nach der Reinigung (z.B. mangelnde Belüftung, direkte Sonneneinstrahlung)
- Langzeitpflege und Prävention gegen Schimmel, Algen und Moos
- Empfehlungen für Allergiker-freundliche Pflegeprodukte
- Nachhaltige Instandhaltung und umweltgerechte Entsorgung von Reststoffen
- Integration von Holzterrassenpflege in die allgemeine Gartenpflege (Kombieffekte, Pflanzenverträglichkeit)
- Checkliste für wiederkehrende Pflegeschritte übers Jahr
Schritt 4: Blogbeitrag schreiben (mit Claude)
Zielgruppe: Menschen mit eigener Terrasse, die diese regelmäßig pflegen, handwerklich interessiert sind, aber keine Profis.
Differenzierter Prompt: „Schreibe einen leicht verständlichen Blogbeitrag (ca. 600 Wörter) zur Pflege und Reinigung einer Holzterrasse. Die Zielgruppe sind Menschen mit Terrasse, die handwerklich geschickt sind, aber keine Profis. Nutze die folgende Gliederung [vorher erstellte und von dir geprüfte (!) Beitragsgliederung einsetzen] und ergänze praktische Hinweise, die häufig übersehen werden. Gib konkrete Empfehlungen und erkläre Fachbegriffe einfach.“
Ergebnis: Claude liefert den Basistext. Anschließend wird dieser von dir persönlich geprüft und ergänzt.
Schritt 5: Qualitätskontrolle durch dich (EEAT-Checkliste)
- Ergänze eigene praktische Erfahrung (z.B. „In meiner Erfahrung sind Hochdruckreiniger nur bedingt geeignet…“).
- Überprüfe und ergänze externe Quellen (z.B. Produkt-Empfehlungen oder Studien zur Holzpflege).
- Persönliche Kund:innenbeispiele, die Glaubwürdigkeit stärken („Viele meiner Kund:innen fragen mich nach…“).
Warum KI allein nicht reicht: Das Plus an Erfahrung zählt (für Google und deine Zielgruppe)
Die Kombination aus KI-generierten Inhalten und wirklicher Praxiserfahrung ist heute unverzichtbar – sowohl für die Sichtbarkeit in Google als auch für das Vertrauen potenzieller Kund:innen. Google bewertet Inhalte zunehmend danach, ob sie echte Expertise, persönliche Erfahrung und glaubwürdige Empfehlungen erkennen lassen (EEAT-Prinzip: Experience, Expertise, Authority, Trust).
Reine KI-Texte ohne Praxisbezug laufen Gefahr, oberflächlich oder austauschbar zu wirken – sie beantworten vielleicht generische Fragen, bieten aber weder individuelle Lösungsansätze noch nachvollziehbare Erfahrungen. Gerade deine eigenen Anekdoten, Beispiele aus dem Alltag oder konkrete Tipps aus der handwerklichen Praxis machen deinen Content einzigartig und wertvoll. Sie liefern den Mehrwert, den Google für Top-Rankings voraussetzt und der deine Leserschaft überzeugt.
KI ist ein kraftvolles Werkzeug, aber erst dein persönliches Know-how und die Einbindung konkreter Praxisfälle sorgen für den entscheidenden Unterschied. Nur so schaffst du es, gleichermaßen bei Suchmaschinen und echten Menschen als Autorität wahrgenommen zu werden.
Konkrete Warnungen und typische Fettnäpfchen bei KI-SEO
Duplicate Content: KI generiert oft ähnliche Texte für gleiche Prompts. Das senkt deine SEO-Chancen. Prüfe deshalb immer auf Einzigartigkeit, z.B. mit Tools wie Copyscape (kostenpflichtig) oder anderen Plagiatsprüfern.
Halluzinationen (Falschaussagen der KI): ChatGPT & Co. liefern manchmal erfundene oder ungenaue Informationen. Prüfe immer Fakten und Quellen, bevor du veröffentlichst.
Fehlende Praxisnähe (geringe EEAT-Konformität): KI liefert keine echten Erfahrungen oder konkrete Fallbeispiele. Ergänze daher unbedingt eigene Erlebnisse oder Kundenbeispiele.
Veraltete Informationen: Manche KI-Tools basieren auf Trainingsdaten aus der Vergangenheit. Achte bei aktuellen Themen immer auf das Datum der Quellen und recherchiere zusätzlich zu aktuellen Entwicklungen.
Prompt-Vorlagen für verschiedene Einsatzzwecke
Keywordrecherche (Perplexity) „Zeige mir häufig gesuchte Keywords rund um [dein Thema].“
Themenfindung (Perplexity) „Welche Fragen stellen sich Kund:innen zu [deinem Thema]? Nenne mir häufige Probleme und Anliegen.“
Bloggliederung (ChatGPT/Claude) „Erstelle eine einfache Gliederung für einen Blogbeitrag zum Thema [dein Thema], der Zielgruppe [z.B. Hausbesitzer:innen, gesundheitsbewusste Erwachsene, Kosmetikstudio-Kunden] einfach und verständlich informiert.“
Blogbeitrag schreiben (Claude/Gemini) „Schreibe einen verständlichen Blogartikel (ca. 600-800 Wörter) zum Thema [Thema], der speziell [Zielgruppe genau definieren, z.B. Eigenheimbesitzer:innen, handwerklich begabt, aber nicht Profis] anspricht. Nutze eine lockere, direkte Ansprache, erkläre Fachbegriffe einfach und ergänze konkrete, praxisnahe Tipps.“
Meta-Beschreibung und SEO-Titel (ChatGPT) „Schreibe eine ansprechende Meta-Beschreibung (max. 150 Zeichen) und einen SEO-optimierten Titel (max. 60 Zeichen) für den Blogartikel zum Thema [Thema].“
Meine Empfehlung: Kombiniere Perplexity und Claude für deinen Blogbeitrag!
Damit dein Blogbeitrag sowohl inhaltlich fundiert als auch leserfreundlich wird, funktioniert Perplexity und Claude kombiniert gut:
Warum genau diese Kombination?
Effizienz: Du nutzt die jeweiligen Stärken beider KI-Tools optimal:
- Perplexity liefert dir die Faktenbasis und recherchiert zuverlässige Informationen.
- Claude verwandelt diese Recherche anschließend in gut verständliche, strukturierte und lesenswerte Texte.
Qualität: Perplexity minimiert das Risiko falscher Informationen („Halluzinationen“), indem es immer Quellen angibt. Claude schreibt flüssig und präzise auf Basis dieser geprüften Inhalte.
Weitere sinnvolle KI-Tools als Ergänzung:
Google Gemini: Aktuelle Inhalte, gute Alternative zu Perplexity bei tiefergehenden Recherchen.
ChatGPT: Gut geeignet für kreative Einleitungen, knackige Überschriften und Meta-Beschreibungen.
Grafiken einfach erstellen: Tipps für deinen Blogbeitrag
Canva: Nutze einfache Vorlagen, z.B. eine Schritt-für-Schritt-Anleitung visualisieren.
Bing Image Creator (kostenlos, KI) Beispiel-Prompt: „Erstelle ein Bild einer frisch gereinigten Holzterrasse mit Pflegeprodukten daneben, freundliche Farben, realistisch.“
Napkin (KI, kostenlos testbar): Erstelle einfache, ansprechende Grafiken aus deinen Skizzen oder Texten – besonders geeignet für schnelle Visualisierungen ohne Designkenntnisse (https://www.napkin.ai/).
Fazit
KI-Tools helfen dir, wenn du SEO und Content selbst machst. Ohne deine Fachkenntnis, klar formulierte Prompts und manuelle Qualitätsprüfung entsteht jedoch kein wertvoller Inhalt. Deine Expertise macht den entscheidenden Unterschied – KI ist nur das Werkzeug, das dir dabei hilft, diese Expertise effizienter zu vermitteln.