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Instagram SEO: Deine Posts werden jetzt auch bei Google gefunden

Buntes Kunstwerk aus kleinen, farbigen Objekten, die das Instagram-Logo mit Herzsymbol in der Mitte nachbilden.

Eine logische Entwicklung mit Hintergründen

Seit dem 10. Juli 2025 indexiert Google automatisch öffentliche Instagram-Posts von Business-Accounts. Eine interessante Entwicklung, aber keine völlig neue Idee. Google hat schon früher ähnliche Partnerschaften geschlossen – mit Twitter (2009 und 2015) für Echtzeit-Tweets und mit Pinterest, dessen Pins oft innerhalb von Tagen in der Google-Suche ranken.

Was konkret passiert: Dein Instagram-Post kann jetzt bei Google gefunden werden – gemeinsam mit allen anderen Posts seit etwa 2020/2022. Das bedeutet: Auch der spontane Post vom Betriebsausflug oder das unscharfe Produktfoto von vor drei Jahren können plötzlich in den Google-Suchergebnissen auftauchen. Meta verwendet diese öffentlichen Inhalte außerdem als Trainingsmaterial für seine KI-Systeme.

Der Grund für diese Öffnung ist vielschichtig: Jüngere Generationen nutzen
Instagram und TikTok zunehmend als Suchmaschinen statt Google. Gleichzeitig benötigt Meta riesige Datenmengen für seine KI-Entwicklung – und dafür müssen Inhalte öffentlich und durch Suchmaschinen auffindbar sein.

Was ändert sich konkret? Die Fakten.

Die neue Realität

  • Automatische Indexierung: Öffentliche Posts von Business- und Creator-Accounts werden von Google erfasst
  • Professionelle Accounts only: Private Profile und Stories bleiben ausgenommen
  • Rückwirkend aktiv: Posts seit etwa 2020/2022 werden erfasst
  • Opt-out möglich: In den Datenschutz-Einstellungen deaktivierbar

Was indexiert wird, was nicht

Instagram-Posts, Reels, Karussells und Captions werden erfasst. Stories nicht, da sie nach 24 Stunden verschwinden. Profile mit Bio und Benutzername können ebenfalls in Suchergebnissen auftauchen.

Erste Beobachtungen

Einzelne Anbieter berichten von mehr Traffic für optimierte Profile, aber die Entwicklung ist noch zu neu für belastbare Aussagen. Wie bei allen SEO- Änderungen wird sich erst mit der Zeit zeigen, was wirklich funktioniert.

Für wen ist das interessant – und für wen nicht?

  • Lokale Dienstleister: Handwerker:innen, Friseure, Restaurants mit visuellen
    Arbeiten
  • Berater:innen und Coaches: Die bereits strukturierte Expertise-Inhalte teilen
  • Visuelle Branchen: Mode, Tourismus, Gastronomie
  • Unternehmen ohne große Website-Budgets: Instagram als ergänzender SEO-Kanal

Nicht jedes Unternehmen profitiert automatisch.

Ein Steuerberater oder eine Steuerberaterin erreicht seine Mandanten vermutlich besser über LinkedIn oder direkte Google-Suchen. Frag dich ehrlich: Ist Instagram überhaupt die richtige Plattform für deine Zielgruppe?

Meta und Datenschutz – eine komplizierte Beziehung

Meta steht nicht gerade für vorbildlichen Datenschutz. Die Instagram-Integration dient primär Metas KI-Ambitionen. Deine öffentlichen Posts werden für das Training von Meta AI verwendet – ein Widerspruch ist nur zeitlich begrenzt möglich.

Konkrete Risiken:

  • Alte Posts werden indexiert – auch die, die nicht mehr zu deiner
    Positionierung passen
  • Gelöschte Inhalte können im Google-Cache auffindbar bleiben
  • KI-Training & Datenverwertung: Meta nutzt die Inhalte für das Training seiner KI-Systeme. In Europa kannst du dem in engen Fristen widersprechen, aber das bietet keinen vollständigen dauerhaften Schutz
  • AI Overviews können Traffic „abfangen“ – Nutzer lesen Antworten bei Google, ohne dein Profil zu besuchen (betrifft vor allem informationslastige Inhalte)

Weitere Risiken könnt ihr außerdem in dem Beitrag „Instagram zeigt deine Fotos bald in der Google-Suche?“ von Hildegard O. lesen!

Die wichtige Vorab-Prüfung

Frag dich zuerst:

  • Ist Instagram die richtige Plattform für meine Zielgruppe?
  • An welcher Stelle der Customer Journey macht Instagram Sinn?
  • Habe ich die Ressourcen für kontinuierliche, qualitativ hochwertige Inhalte?

Instagram SEO: Was vermutlich funktioniert (und was wir noch nicht wissen)

Caption = neuer Meta-Title
Deine Bildunterschrift wird vermutlich zum wichtigsten SEO-Element. Die ersten 125 Zeichen sind besonders relevant – hier sollte dein Hauptkeyword stehen.

Alt-Texte strategisch nutzen
Alt-Texte waren für Barrierefreiheit gedacht, sind zudem wahrscheinlich wieder ein SEO-Tool. Beschreibe präzise, was auf dem Bild zu sehen ist, und arbeite 1-2 Keywords natürlich ein.

Die Hashtag-Frage bleibt offen
Manche Quellen sagen, Hashtags sind unwichtig geworden. Andere empfehlen weiterhin strategische Nutzung. Teste beides und beobachte die Ergebnisse.

Praktische erste Schritte

1. Aufräumen vor Optimieren

  • Alte, unpassende Posts entfernen oder überarbeiten
  • Datenschutz-Einstellungen bewusst prüfen
  • Profile auf aktuellen Stand bringen

2. Profil-Grundlagen

  • Benutzername: Hauptkeyword integrieren, falls sinnvoll
  • Bio: 3-5 wichtige Keywords natürlich einbauen
  • Highlights: Thematisch organisieren

3. Content-Strategie überdenken

Evergreen-Content bevorzugen: Anleitungen, FAQs und Ratgeber-Posts bleiben länger relevant.

Formate zum Testen:

  • Carousel-Posts mit strukturierten Informationen
  • Reels mit Untertiteln und klaren Titeln
  • Tutorial-Posts mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen

4. Lokales SEO nutzen
Standort-Tags und lokale Keywords sind vermutlich besonders wertvoll. „Friseur
Hamburg Altona“ funktioniert wahrscheinlich besser als nur „Friseur“.

Messbar machen: Was du realistisch beobachten kannst

Da Instagram SEO noch neu ist und Instagram Insights keinen direkten Google-Traffic ausweist, musst du indirekt messen:

  • Entwicklung der Profilbesuche: Vergleiche die Zahlen vor und nach Juli 2025
  • Neue Follower-Quellen: Beobachte, ob mehr unbekannte Profile folgen
  • UTM-Parameter nutzen: Für Links aus der Bio oder Stories, um Google-Traffic zu deiner Website zu tracken

Erste Veränderungen siehst du vermutlich nach 4-8 Wochen. Wie bei klassischer SEO dauern signifikante Erfolge meist Wochen oder Monate.

Social Media und SEO – eine natürliche Entwicklung

Ich empfehle schon seit Jahren, Social Media und SEO zusammenzudenken. Die Instagram-Integration ist nur ein weiterer logischer Schritt. Google entwickelt sich zum umfassenden Informations-Aggregator, der nicht mehr nur klassische Websites durchsucht.

Was das für dich bedeutet:

  • SEO und Social Media Teams sollten enger zusammenarbeiten
  • Keywords-Strategien über alle Kanäle abstimmen
  • Content-Formate plattformübergreifend denken

Fazit: Beobachten, testen, anpassen – aber keine Hektik

Instagram SEO ist eine interessante Entwicklung, aber kein Grund für wilden
Aktionismus. Wie bei allen SEO-Trends gilt: Erst verstehen, dann strategisch nutzen.

Meine Empfehlung:

  • Prüf ehrlich, ob Instagram zu deiner Zielgruppe und Customer Journey passt
  • Falls ja: Optimiere schrittweise und beobachte die Ergebnisse
  • Räum erst dein Profil auf, bevor du neue Inhalte produzierst
  • Nutz die Datenschutz-Einstellungen bewusst

Instagram SEO ist ein weiteres Tool in deinem Marketing-Mix – kein Allheilmittel. Nutze es durchdacht oder lass es sein, wenn es nicht zu deiner Strategie passt.

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Manuela Kind sitzt vor einem hellen Hintergrund zwischen grünen Pflanzen. Sie trägt eine dunkelblaue Jacke, lächelt in die Kamera und wirkt konzentriert und zugewandt.

Manuela Kind ist SEO-Expertin und berät kleine und mittelständische Unternehmen zu Online-Sichtbarkeit und Suchmaschinenoptimierung. Ihr Fokus liegt auf nachhaltigen Strategien, die Mensch und Technik verbinden. Hier schreibt sie über SEO, KI-Anwendungen und aktuelle Entwicklungen im digitalen Marketing.

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